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Besuch bei Pfeifer & Langen in Jülich

Die Zuckerfabrik Jülich ist der größte Standort im Rheinland und verfügt über die modernste Veredelungsanlage in Europa. Der Standort ist seit 2006 ein Produktionsstandort von Pfeifer & Langen. Gegründet wurde er bereits 1880. Am Standort Jülich arbeiten 284 Mitarbeitende. Pfeifer & Langen steht und lebt für Zucker. Mit 2.607 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und etwa 1,8 Milliarden Euro Umsatz gehört das Unternehmen zu den führenden Zuckerherstellern in Europa. Nahezu zwei Millionen Tonnen Zucker und Agrarprodukte wurden 2023/24 hergestellt – in hochmodernen, umweltschonenden Anlagen und Verfahren. Nachhaltig und im Einklang mit der Natur.

Mit Beginn der Rübenernte startet die sogenannte Kampagne. Als Rübenkampagne wird der Zeitraum zwischen September und Dezember bezeichnet, in dem in den Werken der Zucker aus der Rübe gewonnen wird. Während der Kampagne läuft die Produktion rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche. In dieser spannenden Zeit zeigt Ihnen nun die Zuckerfabrik Jülich, wie die Rüben sich ihren Weg durch die Produktion bahnen und am Ende als feinster natürlicher Zucker verpackt in bewährter Diamant-Qualität die Werke verlassen.

Seit über 150 Jahren entwickelt das Familienunternehmen mit Passion natürliche Zucker und neue Zucker-Spezialitäten

Erfahren Sie in unserer speziellen Führung für den Freundeskreis, was diesen Zuckerhersteller antreibt, anders und besonders macht. Sie können im Rahmen dieser Werksführung  einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Zückerrübenfabrik werfen. Erleben Sie hautnah, wie aus den regionalen Zuckerrüben der bekannte „Diamant Zucker“ hergestellt wird. Genauso erfahren Sie auch Neues und Interessantes über die Geschichte des Zuckers sowie über das Unternehmen Pfeifer & Langen.

Vor Ort starten Sie mit einem ca. einstündigen Einführungsreferat, um einen ersten Überblick zu erhalten. Es folgt eine zwei- bis zweieinhalbstündige Führung durch den Betrieb. Wir wünschen viel Vergnügen!

Während der gut dreieinhalbmonatigen Kampagne im Herbst und Winter rollen reihenweise vollgeladene Lastwagen auf den Hof der Zuckerfabrik, die Rüben türmen sich auf dem Gelände und werden nach und nach zu Zucker verarbeitet. Im Frühjahr schließt sich dann eine vier- bis achtwöchige Dicksaftkampagne an. Aber was geschieht den Rest des Jahres in der Fabrik? René Broicher, kaufmännischer Leiter bei Pfeifer & Langen, und Julius Meyer-Uellner, Standortleiter Produktion und Technik, erkären, was sich aktuell auf dem Fabrikgelände tut.

Nach Kundenwünschen

Ein Bereich, der 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, rund ums Jahr läuft, ist die Veredelung. Der im Silo eingelagerte Zucker wird gesiebt und den Kundenwünschen entsprechend in Säcke, Big Packs oder Kleinpackungen abgefüllt. Im 24/7-Betrieb läuft die Fabrik selbst nur während der Kampagne. Dann gibt es aber keine Gelegenheit, Maschinen abzuschalten, der Betrieb muss permanent gewährleistet sein.

Alle Vorbereitungen – für Mensch und Maschine – müssen deshalb außerhalb der Kampagne stattfinden. Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufen deshalb in dieser Zeit, das Abbauen von Urlaub und Überstunden, vor allem aber die Instandhaltung der Anlagen und der Aufbau von Neuerungen.

René Broicher, kaufmännischer Leiter bei Pfeifer & Langen

In der Stillstandszeit wird alles frisch und fit gemacht für den nächsten Einsatz im Herbst: Apparate müssen auseinandergenommen und in Ordnung gebracht werden, mit dem Röntgengerät wird nach Haarrissen gesucht, manches wird von innen neu beschichtet, bei Undichtigkeiten wird geschweißt.

Der klebrige Zucker ist eine Belastung für Pumpen und Rohre, die müssen bei Bedarf repariert oder ausgetauscht werden. Auch Sensoren und Messgeräte aus dem Bereich der Elektrotechnik kommen auf den Prüfstand. „Wir müssen uns alles ansehen und erwartbare Störfälle ausschließen“, erklärt Julius Meyer-Uellner.

Ambitioniertes Zeitfenster

Neben der Instandsetzung stehen aber auch Investitionsprojekte an. Zur Kampagne 2021/22 hat Pfeifer & Langen einen Kessel von Braunkohle auf Gas umgebaut, aktuell steht der Bau der Niedertemperaturtrocknung (NTT) an, die bestenfalls zur kommenden Kampagne in Betrieb gehen soll.

Für solche Projekte ist das Zeitfenster zwischen den Kampagnen oft ambitioniert. „Was normale Unternehmen auf zwölf Monate verteilen, quetschen wir in die kampagnenfreie Zeit“, sagt René Broicher.

Dabei sind in der Zuckerfabrik die Produktion und die Instandhaltung vermischt – will heißen: Wer die Anlagen steuert, der setzt sie auch in Stand.

Der Leitstandfahrer ist beispielsweise auch Schlosser oder Mechatroniker. Abhängig vom Bedarf werden Kräfte aus lokalen Unternehmen – beispielsweise Metallbauer, Schlosser oder Elektriker – hinzugekauft.

Ein großes Lager

Bei diesen Arbeiten können die Mitarbeiter auf ein großes Lager zurückgreifen, in dem Ersatzteile und Reparaturmaterial im Wert von sieben bis acht Millionen Euro vorrätig sind. „Die Magazinverwaltung ist im Prinzip wie ein kleines Kaufhaus, das die Werkstätten versorgt“, erklärt Broicher. Auch dort wird ganzjährig gearbeitet, in der Kampagne aufgeteilt in zwei Schichten.

Im vergangenen und in diesem Jahr war die Zeit zwischen den Kampagnen eine besondere Herausforderung, weil das Team von Pfeifer & Langen auf Lieferanten angewiesen war und ist. Da wurden die Anlagen erst dann auseinandergenommen, wenn sicher war, dass die Ersatzteile auch wirklich kommen.

Die letzten Tage vor Kampagnenbeginn seien immer stressig, sagt Julius Meyer-Uellner. In Probeläufen wird getestet, ob wirklich alle Rohrleitungen dicht sind und alle Pumpen laufen. „Aber man kann nicht alles testen“, stellt er klar. „In den vergangenen Jahren hatten wir hier am Standort Glück. Man schwitzt immer ein bisschen, aber es hat gut funktioniert“, erinnert sich René Broicher.

Das sei wichtig, weil in der Prozessindustrie alles voneinander abhänge, sagt Meyer-Uellner. „Wenn in der Veredelung eine Maschine ausfällt, nehmen wir eine andere. Das ist ärgerlich, aber okay. Aber wenn die Rübenanlieferung nicht klappt, kann hinten kein Zucker rauskommen.“

Damit also vom Feld bis ins Silo alle Zahnräder ineinandergreifen, ist für die Kampagne die Zeit davor so wichtig.

Aachener Zeitung, Anne Schröer 27.7.2022

Termin:

Uhrzeit:

Ort:

Preis:

5. November 2024

14 bis ca. 17.30 Uhr

Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, Dürener Straße 20, 52428 Jülich

für Freundeskreis-Mitglieder kostenlos

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Führung aufgrund von Treppenanlagen nicht barrierefrei ist. Aus Sicherheitsaspekten und aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ist eine gesunde körperliche Verfassung Voraussetzung zur Teilnahme an der Werksführung. Ebenso sind wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk erforderlich. Für die Dauer des Besuches wird ein Schutzhelm und eine Warnweste zur Verfügung gestellt. In den Fabrikationshallen herrscht eine höhere Temperatur, es kann zu Kreislaufbeschwerden kommen. Ausserdem ist von Temperaturschwankungen auszugehen, da sich die Teilnehmer auch ausserhalb der Fabrik aufhalten. Teilnahme: ab 16 Jahren!

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur als Mitglied des Freundeskreises möglich (ggf. Auslosung der vorhandenen Plätze). Bitte melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an oder registrieren Sie sich kostenlos.

Eine Luftaufnahme der Zuckerfabrik aus dem Jahr 1959 © Stadtarchiv Jülich Fotosammlung

Geschichte der Jülicher Zuckerfabrik

Wofür ist Jülich bekannt? Die meisten Menschen aus der Region nennen vermutlich die Zitadelle, das Forschungszentrum oder das Rheinische Revier. Vielen kommt aber auch die Zuckerfabrik in den Sinn. Für Jülichs Altbürgermeister Peter Nieveler hat sie eine entscheidende Bedeutung: „Ich bin 87 und kann mir Jülich ohne die Zuckerfabrik nicht vorstellen.“

Der promovierte Historiker weiß, dass Jülich wegen seiner fruchtbaren Böden und guten Infrastruktur ideal ist, um dort Zuckerrüben anzubauen. Doch wie kam es dazu, dass 1880 ein Mitglied der Familie Schoeller aus Düren eine Zuckerfabrik in Jülich eröffnete? In diesem Teil unserer Serie zur Zuckerrübe schauen wir uns die Geschichte der Rübe an.

Lange galt Zucker als Luxusgut. Wer ihn seinen Gästen servieren konnte, demonstrierte damit Macht und Reichtum. Beim sogenannten Zuckerbankett 1585 ließ es sich der Jülicher Herzog Johann Wilhelm zu seiner Hochzeit nicht nehmen, seine Festtafel mit Wappentieren aus Zucker zu schmücken. Erst als Rohrzucker Anfang des 19. Jahrhunderts von Sklaven in Südamerika angebaut und nach Europa verschifft wurde, bekam das weiße Gold einen alltäglicheren Charakter.

Teilnahmeformular

Die Bewerbung zur Teilnahme an der Veranstaltung ist nur als Mitglied des Freundeskreises möglich. Bitte melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an oder registrieren Sie sich kostenlos.

Die Bewerbungsfrist endet am Freitag, 18. Oktober 2024, 10 Uhr. Sie erhalten von uns nach Ablauf der Bewerbungsfrist eine Mail mit einer Zu-/Absage – bitte überprüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner!

Videotrailer "Zukunft Zucker"

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