Derzeit gibt es eine große Übersichtsausstellung, die Anfang Juni im Deutschen Glasmalerei-Museum in Linnich eröffnet wurde. Seit Luzia Schlösser die Leitung des Museums 2019 übernommen hat, ist sie neben ihren anderen Aufgaben mit dieser Jubiläumsschau „Glanzlichter einer strahlenden Kunst“ beschäftigt. Auf mehreren Ebenen des Hauses zeigt sie chronologisch, wie sich diese Kunst entwickelte. Glasmalerei war zunächst im Kontext des Kirchenraumes entstanden, also in ihrer Funktion und Aussage an die Architektur und an die Religion gebunden. Über Jahrhunderte hat es gedauert, indem sie sich anderen – auch weltlichen Themen – geöffnet hat und Glasmalerei auch als eigenständiges Werk wahrgenommen wurde. „Es gab im Mittelalter die zwei Richtungen: Glasmalerei in den Kirchenfenstern und als Porträt, wenn sich Adelige oder andere hochstehende Persönlichkeiten in Glas abbilden ließen“, erklärt Luzia Schlösser. Von der architektur-gebundenen Aufgabe und von den Erzählungen der Bibel hat sich die Glasmalerei zunehmend gelöst. Wie sie das geschafft hat und welche Schritte die Künstlerinnen und Künstler dabei gingen, davon erzählt „Glanzlichter einer strahlenden Kunst“.
Der eigentliche Festakt zum 25-Jährigen ist für den 6. November geplant. Dazu wird eine „Stele der Toleranz“ des Künstlers Karl Martin Hartmann vor dem Museum aufgestellt.
Wir freuen uns, dass Museumsdirektorin Luzia Schlösser eine Lesergruppe durch die aktuelle Ausstellung führt und hierbei viele Hintergrundinformationen zum Museum gibt.
Kommen Sie mit auf eine interessante Führung durch das Glasmalerei-Museum Linnich – wir freuen uns auf Sie!
Seit dem 4. April 2022 gelten bis auf Weiteres folgende Bedingungen für Ihren Besuch im Deutschen Glasmalerei-Museum:
Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich
Es zeigt in wechselnden Ausstellungen historische und zeitgenössische Exponate verschiedener Glaskünstler. Das Museum ist in einer ehemaligen Wassermühle beheimatet, die vor den ehemaligen Stadttoren Linnichs durch den Mühlenteich angetrieben wurde.
Auch heute noch fließt der Abzweig der Rur unter dem Museum hindurch. Nach dem Umbau zum Museum stehen 1400qm Ausstellungsfläche auf insgesamt 8 Ebenen zur Verfügung. Darüberhinaus bietet eine kleine Werkstatt einen Einblick in Entstehung von Glasmalereien und Glaskunstwerken.
Gefördert durch viele Partner und Sponsoren ist die Kunstvermittlung und die wissenschaftliche Arbeit ein Anliegen des Museums. Ein großes Team aus Mitarbeitern unterschiedlichster Qualifikationen ist die Grundlage dafür.
Das Deutsche Glasmalerei-Museum in Linnich ist ein Spezialmuseum für Glasmalerei vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Es sammelt, forscht und vermittelt auf dem Gebiet einer künstlerischen Bildsprache, die wegweisende Impulse für die Moderne gesetzt hat, seit der niederländische Künstler Johann Thorn Prikker Anfang des 20. Jahrhunderts ins Rheinland gerufen wurde. Das Museum macht der Öffentlichkeit bewußt, dass in der Nachkriegszeit internationale Wirkung von der rheinischen Glasmalerei ausgegangen ist und diese unterschätzte Kunstform auch heute deutschlandweit einen qualitätvollen Stand als Raumkunst und autonome Ausdrucksform vertritt. Luzia Schlösser leitet das Glasmalereimuseum in Linnich und das Burgenmuseum in Nideggen. (Foto: Anne Schröer).