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© Suermondt-Ludwig-Museum

Aufbruch in die Moderne – Werke des Expressionismus

Farbintensiv und ausdrucksstark: Das Suermondt-Ludwig-Museum Aachen zeigt in einer Kooperation mit der Sammlung Felix und Herlinde Peltzer-Stiftung 18 bedeutende Werke des Expressionismus und der Folgezeit.
Mit Gemälden von Ernst Ludwig Kirchner, Marianne von Werefkin, Karl Schmidt-Rottluff und Otto Mueller u.a. sowie Arbeiten von Wilhelm Morgner und Max Pechstein auf Papier, vereint die Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“ die Schlüsselfiguren der Klassischen Moderne. Ihre expressive und erfrischend unangepasste Darstellungsweise verleiht den Werken Aktualität bis auf den heutigen Tag.

Im Bann der Farbe – eine Generation zwischen Rausch und Resignation
Die Ausstellung legt den Fokus auf die ereignisreichen Jahre zwischen 1910 ─ 1938 und reflektiert das vielschichtige Schaffen in einer von gesellschaftlichen wie künstlerischen Umbrüchen geprägten Zeit. Als Gegenbewegung zur Berliner Sezession und in bewusster Abgrenzung von Impressionismus und Naturalismus, entwickelten die Künstler*innen von „Brücke“ und „Blauem Reiter“ eine eigene, ausdruckstarke und intensiv farbige Wirklichkeit. Ihre Werke zeugen vom Lebensgefühl jedes Einzelnen und der Hoffnung einer ganzen Generation auf Erneuerung.

Ab dem 23.10.2022 wird auch die Ausstellung „Max Beckmann – Loge im Welttheater“ im Suermondt-Ludwig-Museum geöffnet, die sich dem umfangreichen druckgraphischen OEuvre des Künstlers widmet. Die ausdruckstarken Blätter führen in die Zwischenkriegszeit und illustrieren weitere Facetten dieser ambivalenten Ära.

Kommen Sie mit auf eine besondere Führung mit Juniorkurator Vincent Rudolf durch die Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“ im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen!

Die Bildthemen erstrecken sich von der bedrohlichen Großstadterfahrung eines Frans Masereel über die stimmungsgeladene, düstere Seelenlandschaft Marianne von Werefkins bis hin zu den farbsatten und atmosphärischen Blumenstilleben von Heinrich Nauen und Charles Manguin. Wie befreit wirken dagegen die unbeschwert in der Natur gezeigten Akte von Erich Heckel und Otto Mueller. Ihre Badenden verkörpern das Ideal eines neuen Arkadiens und sind Ausdruck einer neuen Lebensform.
Eine Hommage an die vergnügliche Scheinwelt des Zirkus stellt Kirchners „Schlangenmensch“ dar, dessen Rückseite mit einem leuchtenden Stillleben überrascht. Ein Phänomen, das sich auch bei zwei weiteren doppelseitig bemalten Werken in der Ausstellung findet. Karl Schmidt-Rottluff, Wilhelm Morgner und Adolf Hölzel ergänzen die Schau mit reduzierten, in die Fläche geführten Kompositionen, deren klare Farben und starke Konturierung Eigenschaften der Glasbildkunst und des Holzschnittes aufgreifen.
Ihre Arbeiten einen der vom Gefühl getragene Ausdruck, ihr vereinfachter Malstil und Verzicht auf Perspektive sowie die von der Wirklichkeit losgelöste, kraftvolle Farbigkeit.
Die Werkauswahl über die revolutionäre Kernzeit des Expressionismus hinaus erweiternd, verdienen die Werke von Werner Peiner und Rudolf Levy besondere Beachtung. So nah sie sich motivisch mit ihren gemalten Häusern auf Capri und Procida stehen, könnten ihre Biografien keinen größeren Gegensatz bilden: Peiner fand Aufnahme in Adolf Hitlers Liste der Gottbegnadeten, während Levy als jüdischer Künstler während der Deportation nach Auschwitz starb.

Kuratiert von Wibke Birth – Kuratorische Assistenz: Vincent Rudolf
Die Sammlung Peltzer aus Stolberg

Der aus einer Stolberger Kupfermeister-Familie stammende Industrielle Felix Peltzer (1896 – 1983) begann schon als Schüler Kunstpostkarten zu sammeln und erwarb als Student mit einer Arbeit von Christian Rohlfs sein erstes Gemälde. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg baute er seine Sammlung aus und bereicherte das Wohnhaus in Stolberg mit Hauptwerken der Klassischen Moderne. Mit einem besonderen Spürsinn trug er so einen beeindruckenden Bestand auch damals zeitgenössischer Künstler zusammen, der nach dem Tod seiner Frau in eine Stiftung überführt wurde. Die Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“ ist das Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dieser Institution. Da die Sammlung zukünftig als Dauerleihgabe im Lindenau-Museum Altenburg zu sehen sein wird, besteht jetzt – sechzig Jahre nach der ersten umfassenden Sammlungsschau im Suermondt-Ludwig-Museum von 1962 – vorerst die letzte Chance, eine fokussierte Auswahl von Glanzstücken der Sammlung Peltzer in Aachen zu sehen.
Die Ausstellung wurde dank der finanziellen Unterstützung durch den Museumsverein Aachen ermöglicht.

Termin:

Uhrzeit:

Ort:

Preis:

Mittwoch, 12. Oktober 2022

18 Uhr

Suermondt-Ludwig-Museum, Wilhelmstraße 18, 52070 Aachen

für Freundeskreis-Mitglieder kostenlos

Achten Sie bitte auf ausreichend Abstand (min. 1,5 Meter) und beachten Sie die Hygieneregeln. Bitte orientieren Sie sich an den aktuellen Vorgaben des Landes NRW: www.land.nrw/corona

Ihre Begleitung an diesem Tag

Juniorkurator Suermondt-Ludwig-Museum

Vincent Rudolf

Museen als Orte des kritischen Innehaltens, als Vermittlungs- und Verhandlungsplatz relevanter Themen und zum Bewahren und Schwelgen –  so begreift Vincent Rudolf die Aufgabe dieser Institutionen. Nach einem Studium der Kunstgeschichte in Heidelberg, Siena und Wien und Tätigkeit im Kunsthandel absolviert er derzeit sein Volontariat im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen.

Fotos

© Heike Stockem, Medienhaus Aachen GmbH