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© Klaus Flaskamp

Führung durch die blühende Streuobstwiese

Viele Obstsorten sind in den vergangenen Jahrzehnten selten geworden. Manche von ihnen stehen sogar kurz vor dem Aussterben. Dass sich hinter Rheinischer Schafsnase, Kaiser Wilhelm und Zuccalmaglios Renette uralte Apfelsorten verbergen, weiß kaum jemand. Auf den Streuobstwiesen der beiden Obstbaumwarte Klaus und Dorothea Flaskamp sind nur alte Obstsorten zu finden, die es in keinem Supermarkt zu kaufen gibt. Das alte Kulturgut wollen sie erhalten. Liebevoll gepflegt und gehegt werden solche Sorten das ganze Jahr über von Klaus Flaskamp und ­seiner Frau. Auf den Streuobstwiesen der Beiden  stehen nur solche Obstbäume, deren Früchte es in keinem Supermarkt gibt – von Äpfeln über Birnen bis hin zu Pflaumen und Kirschen. Die jüngste Apfelsorte, die bei Flaskamps auf der Wiese steht, ist die Alkmene. Sie ist von 1948. Alle anderen Sorten sind älter. Die älteste: Rheinischer Winterrambur . „Etwa 350 Jahre alt“, erzählt Flaskamp.

Was den beiden Obstbaumwarten auffällt: in den vergangenen Jahren wird das Obst immer früher reif. Mittlerweile könne man schon rund drei Wochen früher ernten als üblich. „Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen“, schlussfolgert Flaskamp.

Dass Obstbäume geschnitten werden müssen, stößt bei einigen auf Verunsicherung, sollte man doch eigentlich froh sein, wenn sie anfangen, neue Knospen zu bilden oder im Sommer in grüner Pracht im Garten stehen. „Aber es ist wichtig, die Bäume zurecht zu schneiden“, sagt Flaskamp. „Da darf man keine auch Angst haben. Schlimmstenfalls gibt es im kommenden Jahr keinen Ertrag. Mehr kann aber nicht passieren.“

Ein ordentlicher Baumschnitt tut der Pflanze gut. Er sorgt für Stabilität und Gesundheit. Außerdem kommt so mehr Licht ins Innere der Baumkrone. Das sorgt bei Obstbäumen für schmackhafte Früchte. Hat ein Baum zu viele Etagen, gibt das sogenannte Schattenfrüchte – also Früchte, die nicht genug Sonnenlicht bekommen. „Die schmecken dann meist fad“ sagt Flaskamp.

Wir möchten Ihnen im Rahmen einer Führung durch die blühende Streuobstwiese zeigen wie man Bäume fachgerecht schneidet, die Schnittstellen sind noch gut zu sehen, und welche Sorten sich beispielsweise für welche Böden und Klimazonen eignen. Eine Information über die alten Sorten und deren Verwendung wird es ebenfalls geben.

Stellen Sie Ihre Fragen – Klaus und Dorothea Flaskamp freuen sich auf reges Interesse und viele Fachfragen!

 

Termin:

Uhrzeit:

Ort:

Preis:

Sonntag, 7. April 2024

14 bis 16 Uhr

Linnich (Genauer Treffpunkt wird den Teilnehmern schriftlich mitgeteilt)

für Freundeskreis-Mitglieder kostenlos

Die Führung findet bei jeder Witterung statt. Bitte achten Sie auf entsprechende Bekleidung und festes Schuhwerk.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur als Mitglied des Freundeskreises möglich (ggf. Auslosung der vorhandenen Plätze). Bitte melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an oder registrieren Sie sich kostenlos.

© Klaus Flaskamp

Obstbaum

Ein ordentlicher Baumschnitt tut der Pflanze gut

Grundsätzlich besteht ein Obstbaum aus dem Mitteltrieb – also dem Stamm – und den davon ausgehenden Leitästen. Das sind in der Regel drei Stück. Daran entstehen dann die Fruchttriebe, an denen nachher auch die Früchte hängen. „Man sollte von Anfang an ein ordentliches Grundgerüst des Baumes schaffen“, erläutert Flaskamp. Das heißt auch, dass die Leitäste kurz gehalten werden müssen, damit sie stabil und dick werden. Schließlich müssen sie nachher das Obst tragen.

„Man muss zurückschneiden, damit die Kraft des Baumes in die Leit- und Fruchtäste geht“, sagt Flaskamp. Aber man dürfe auch nicht zu viel wegschneiden. Sonst könnten Wasserschosse entstehen. „Das sind steil nach oben wachsende Triebe, die unnötig Energie verbrauchen und nicht tragen“, erklärt er. Am besten entferne man sie im Juni durch Reißen. So entstünden an dieser Stelle nicht so leicht neue Wassertriebe.

Ihre Begleitung an diesem Tag

© Anke Capellmann

Obstbaumwart

Klaus Flaskamp und Ehefrau Dorothea

Klaus Flaskamp wurde im Rahmen des EU Leader-Projekts Kompetenznetzwerk Streuobstwiesen in einem Lehrgang und Zusatzkursen als Obstbaumwart ausgebildet. Das Projekt knüpft an eine alte Tradition an. Bis in die 1940er Jahre gab es in vielen Gemeinden einen Obstbaumwart, der für alle Fragen rund um die Streuobstwiese vor Ort ansprechbar war. Der Obstbaumwart hilft bei der Auswahl von standorttauglichen Obstsorten, vermittelt wenn Bedarf, Patenschaften von Streuobstwiesen, die der Pflege bedürfen, informiert über Förderprogramme und die sinnvolle Verwertung größerer Obstmengen. Abgerundet wird das Angebot durch die Bestimmung alter Obstsorten. Der Obstbaumwart berät bei Anlage und Planung einer Obstwiese, der Sortenwahl, Pflege von Alt- und Jungbäumen. Ausserdem bietet er Schnittkurse an.

Teilnahmeformular

Die Bewerbungsfrist endet aufgrund des Feiertags Karfreitag bereits am Donnerstag, 28. März 2024, 10 Uhr. Sie erhalten von uns nach Ablauf der Bewerbungsfrist eine Mail mit einer Zu-/Absage – bitte überprüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner!

Die Bewerbung zur Teilnahme an der Veranstaltung ist nur als Mitglied des Freundeskreises möglich. Bitte melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an oder registrieren Sie sich kostenlos.

Fotos

© Heike Stockem