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Kuratorenführung „Mit Feuer zu strafen! Hexenwerk und Teufelsbund im Aachener Raum“

Die Ausstellung „Mit Feuer zu strafen! Hexenwerk und Teufelsbund im Aachener Raum“ beleuchtet anhand von rund 160 Exponaten, darunter originale Druckschriften von Befürwortern und Gegnern der Hexenprozesse, Gemälde, Ausschnitte aus Film und Musik, Fotografien sowie Repliken von Folterinstrumenten, die Hintergründe der Hexenverfolgungen seit ihren Ursprüngen im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit und will den Opfern ein Gesicht geben.

Der Glaube an Magie und Hexerei reicht bis in die Antike zurück. Ab dem Spätmittelalter entwickelte sich jedoch in Europa eine neuartige, zerstörerische Dimension, die für Leid und Tod sorgte. Befeuert von den Ketzerverfolgungen der Kirche, ging es hier aber um mehr als den Abfall vom göttlichen Glauben. Das religiös begründete Hexenbild beinhaltete eine mächtige Verschwörungstheorie: Der Teufel höchstselbst rekrutierte auf Erden Diener*innen, die Böses hervorbrachten, um der Menschheit zu schaden. Die Vorstellung des Hexenwerks bestand aus fünf Elementen: Schadenzauber, Teufelspakt, Teufelsbuhlschaft sowie der Flug zum Hexensabbat.

Die Hexenverfolgungen dieser Zeit kosteten etwa 50.000 bis 60.000 Menschen in Europa das Leben, davon 70 bis 80 % Frauen. Die Prozesse erstreckten sich wie ein Lauffeuer über Europa. Ein Kernelement dieser bildete die Folter. Das als Mittel zur „Wahrheitsfindung“ legitimierte Vorgehen mutierte aber zum Theater des Schreckens und die Hinrichtung der Verurteilten zum Volksschauspiel.

Die Führung durch die Ausstellung zeigt verschiedene Aspekte des Themas Hexenverfolgungen auf und schlägt dabei den Bogen von den historischen Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit bis zu modernen Hexenverfolgungen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Prozessen, die zwischen 1598 und 1649 in Aachen stattfanden. Ergänzend geht es im Anschluss an die Führung im Centre Charlemagne dann zu zwei Orten, die für die Hexenprozesse wichtig waren, nämlich zum Katschhof, wo das Gerichtsgebäude stand, und zum Grashaus, das als Gefängnis diente.

Kommen Sie mit uns auf eine aufklärungsreiche und informative Führung mit Kurator Lars Neugebauer!

Verfolgung auch in Aachen
Auch Aachen war Schauplatz von Hexenprozessen – hier wurden im 17. Jahrhundert sieben angebliche Hexen inhaftiert, gefoltert und verurteilt, darunter ein dreizehnjähriges Mädchen. Die Folter wurde aber auch gegen andere Gruppen exzessiv angewendet: Ein Jahrhundert nach den Aachener Hexenprozessen streiften die Bockreiter raubend und plündernd durch das Aachener Umland. Der Legende nach sollen sie auf Ziegenböcken von einem Tatort zum nächsten geritten sein – ein Grund dafür, warum ihnen vorgeworfen wurde, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Spätestens ab dem 19. Jahrhundert tauchen Hexen immer wieder als fiktive Figuren in Literatur, Musik und später auch Film auf. Dabei ist ihre Darstellung ständig im Wandel und reicht von der bösen Hexe im Grimm’schen Märchen über die kinderfreundliche „Kleine Hexe“ Otfried Preußlers bis zu komödiantischen Darstellungen wie in „Hocus Pocus“.

Erschreckenderweise sind Hexenverfolgungen kein Phänomen längst vergangener Zeiten, sondern grausame Realität: In 44 Ländern der Welt werden auch heute noch Frauen und Kinder als vermeintliche Hexen verfolgt, gefoltert und umgebracht.

Termin:

Uhrzeit:

Ort:

Preis:

Donnerstag, 14. März 2024

18 bis 19.30 Uhr

Centre Charlemagne, Aachen

für Freundeskreis-Mitglieder kostenlos

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Ihre Begleitung an diesem Tag

Kurator

Lars Neugebauer

Studierte Geschichte und Politische Wissenschaft an der RWTH Aachen University. Nach Stationen als freier Mitarbeiter, wissenschaftlicher Volontär und wissenschaftliche Assistenz seit Dezember 2020 Kurator der Route Charlemagne. Er ist einer der KuratorInnen der Ausstellung „Mit Feuer zu strafen! Hexenwerk und Teufelsbund im Aachener Raum“.

Teilnahmeformular

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Fotos

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