Krawutschketurm, Vorbahnhof, Cafés am Marktplatz, die LVR-Klinik an der Meckerstraße, der Stausee in Obermaubach, die Mestrenger Mühle und eine Geisterbahn auf der Annakirmes – das alles sind Tatorte oder Schauplätze in den Kriminalromanen von Olaf Müller. Kein Wunder, denn der Autor ist Dürener, hier vor 64 Jahren geboren und seitdem fest verwurzelt, auch wenn er als Leiter des Kulturbetriebes in Aachen arbeitet. Die Ideen zu seinen Büchern bekommt Müller, der ein riesiger Fan des aus Lüttich stammendem Autor Georges Simenon und dessen Kommisar Jules Maigret ist, bei der täglichen Zeitungslektüre, aber auch bei seinen zahlreichen Streifzügen durch die Region – der Autor ist passionierter Wanderer.
Leicht verschrobener Columbo-Typ mit sprachlichen Parallelen zum Autor
Die Figur seines Hauptkommissars Michael Fett habe er schon sehr lange im Kopf, erzählt Müller weiter. „Aber es hat ewig gedauert, bis ich mich getraut habe, eine Word-Datei zu öffnen und mit dem Schreiben anzufangen.“ Michael Fett sei ein „leicht verschrobener Columbo-Typ“, beschreibt Müller seine Hauptfigur. „Ein echtes Vorbild gibt es für ihn aber nicht. Er ist völlig frei erfunden.“ Allerdings hat die Hauptperson Kommissar Fett Züge des Autors, beide sind multilingual und lieben die Sprachen. Das hört dann auch beileibe nicht bei goodbye, au revoir und tot ziens auf. „Das macht die Geschichten authentisch, wir leben doch im Dreiländereck.“ „Außerdem“, so Müller, „betone ich damit das Motto der EU, das lautet ‚in Vielfalt geeint‘“.